Weniger Bürokratie, weniger Einsatzquote: die drei bvse-Experten Textor, Snell und Probst bei der Pressekonferenz (Screenshot: KI)
„Es spricht viel dafür, dass wir in Deutschland angesichts der explodierenden Energiepreise in eine Rezession hineinsteuern“ – klare Worte fand Dr. Dirk Textor auf der Eröffnungspressekonferenz des 24. Internationalen Altkunststofftags des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse, Bonn) in Neuss. Schon jetzt, so monierte der Vorsitzende des bvse-Fachverband Kunststoffrecycling hätten die Recyclingunternehmen aufgrund der allgegenwärtigen Kriseneinflüsse mit erheblichen Margenproblemen zu kämpfen. Textor forderte die Branche daher auf, „unsere Art des Wirtschaftens grundlegend zu ändern.“ Alle Anstrengungen müssten auf eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ausgerichtet werden.
Nicht minder deutlich wurde Dr. Thomas Probst, Referent beim bvse-Fachverband. Er kritisierte, dass Investitionsvorhaben der Recyclingbranche immer wieder von der Bürokratie verzögert, verteuert und schließlich verhindert würden: „Das beständige Nachfordern von weiteren Plänen, Auflagen und Gutachten schadet dem Erhalt und Ausbau der bestehenden Standorte“, beklagte der Kunststoffexperte. Statt immer mehr Vorschriften brauche die Branche dringend eine Beschleunigung der staatlichen Planungs- und Genehmigungsprozesse. „Deutschland kann sich das bisherige Trödeln, das Zögern und Zaudern nicht mehr leisten“, betonte Probst.