China: Erholung von der Virus-Epidemie wohl erst ab Jahresmitte

17.02.2020

1.310 und 48.208. Das sind die jüngsten Zahlen der chinesischen Gesundheitsbehörde zu den Menschen, die bis Ende vergangener Woche Opfer des Coronavirus wurden oder von diesem nachgewiesenermaßen infiziert sind. Unabhängig von dieser traurigen menschlichen Bilanz wird die Epidemie, die längst auch in Europa angekommen ist, auch starke wirtschaftliche Folgen haben, die voraussichtlich das gesamte Jahr 2020 beeinflussen werden. Nicht nur die Messe „Chinaplas" in Shanghai wurde für dieses Jahr auf unbestimmte Zeit verschoben, die Krankheit hat weitere Großmessen getroffen. Folgt die aktuelle Epidemie dem zeitlichen Verlauf beim SARS-Vorfall aus dem Jahr 2003, könnte von einer Erholung möglicherweise ab Sommer ausgegangen werden.

Produziert werden durfte in den vergangenen Wochen vielfach ausschließlich mit Sondergenehmigung bei systemkritischen Komponenten – Kunststoffe und der dazugehörige Maschinenbau sind solche nicht. Während die Mehrzahl der befragten Firmen bekräftigt, schlicht die ohnehin anberaumten Ferien um das Neujahrsfest verlängert zu haben, muss ein Großteil der Unternehmen zusätzlich auf grünes Licht seitens der Behörden warten, berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report. Dazu gehört auch BASF in Shanghai. Etliche größere Kunststoffverarbeiter haben dem Vernehmen nach angekündigt, die Produktion weiterhin ruhen zu lassen. Das ist allerdings weniger den geringeren Abrufen geschuldet als vielmehr der Tatsache, dass die Transportwege massiv beeinträchtigt sind und die Arbeiter nicht wieder zu den Werken kommen.

Rohstoffseitig ist insbesondere die Polyesterstrecke betroffen. Aber auch bei den Styrolkunststoffen sind merkliche Bremseffekte zu sehen. Bei den Maschinenbauern überwiegt die Erleichterung über die von Chinaplas-Organisator Adsale getroffene Entscheidung. Er empfinde das Verschieben der chinesischen Messe (…) zwar als sehr bedauerlich, sagte Ulrich Reifenhäuser, Geschäftsführer der Reifenhäuser Maschinenfabrik (Troisdorf). Das sei aber keine Katastrophe. "Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass das Verschieben eine Initialzündung für einen Zweijahres-Rhythmus der Chinaplas sein könnte.“ 

 

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

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