Die mangelhafte Versorgung mit Rohstoffen und Vorprodukten wird immer mehr zu einem Problem für die verarbeitende Industrie. Darauf weist das ifo Institut (München; www.ifo.de) in der Analyse seiner jüngsten Konjunkturumfrage hin. Die Münchner Wirtschaftswissenschaftler bitten in jedem Quartal mehr als 2.700 Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe um ihre Einschätzung zur Versorgung mit Vorprodukten.
Das Ergebnis aus dem April kann schockieren: Branchenübergreifend berichten 45 Prozent der befragten Industriefirmen von Engpässen bei der Versorgung mit Vorprodukten. Nach Angaben von Dr. Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen, ist das mit Abstand der höchste Wert seit Januar 1991. Im Januar 2021 hatte dieser Wert noch bei „nur“ 18 Prozent gelegen, und im Oktober 2020 hatten sogar nur 7,5 Prozent der Unternehmen angegeben, Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Vorprodukten zu haben. Besonders dramatisch sieht die Situation in der Gummi- und Kunststoffindustrie aus: Fast drei von vier Unternehmen (71,2 Prozent) leiden unter der Knappheit bei Vorprodukten.