07.10.2022
Gneuß

Neue Serie kompletter Anlagen für PCR

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Lesedauer: 6 Minuten.

Für das Closed-Loop-Recycling von PET, PS und Polyolefinen aus Post Consumer Abfällen stehen jetzt komplette Omni-Recyclinganlagen zur Verfügung, die die Entgasung und Dekontamination übernehmen und somit die FDA und EFSA-Konformität erfüllen.

Auf seinem Messestand zur K 2022 zeigt das Unternehmen aus Bad Oeynhausen Muster von PP-Bechern für Lebensmittelanwendungen aus 30 % rPP sowie PS-Folien aus 30 % rPS, die auf den neuen Omni-Recyclinglinien hergestellt wurden. Die Komplettanlagen bestehen immer aus Recyclingmaschinen mit MRS-Extrudern und Rotary-Filtrationssystemen und Online-Viskosimeter Vis sowie zusätzlich – je nach Anwendung – aus 3C-Rotary-Feeder und Polyreaktor Jump.

Für geringe Schüttdichten

Der neu entwickelte 3C-Rotary-Feeder ermöglicht die Verarbeitung von Materialien mit geringer Schüttdichte ohne externe Verarbeitungsschritte. Ein Förderband führt zerkleinertes Regenerat in den Trichter ein, wo eine schnell rotierende Scheibe mit Messern das Material schneidet, verdichtet und vorbehandelt. Die Messer führen dem Material Energie zu und starten den Erhitzungs- und Entgasungsprozess, bevor das Material automatisch in den MRSjump-Extruder geleitet wird.

Für Post-Consumer-Abfälle aus Fasern oder Tiefziehfolien

Die Omnimax-Recyclinganlage enthält das MRSjump-Extrusionssystem, ein Rotary-Filtriersystem sowie einen 3C-Rotary-Feeder. (Foto: Gneuß)

Die Omnimax-Recyclinganlage enthält das MRSjump-Extrusionssystem, ein Rotary-Filtriersystem sowie einen 3C-Rotary-Feeder. (Foto: Gneuß)

In Düsseldorf zeigt Gneuß Teile einer kompletten Recyclinganlage Omnimax speziell für bis zu 200 kg/h PCR aus Fasern und Tiefziehfolien. Hierzu gehören der neue 3C-Rotary-Feeder, ein MRSjump 70-Extruder, ein vollautomatisches Schmelzefiltrationssystem sowie ein Online-Viskosimeter. Der MRSjump-Extruder basiert auf der konventionellen Einschneckentechnologie, ist aber mit einer Mehrschneckensektion zur effizienten und schonenden Entgasung ausgestattet. Er ermöglicht die Verarbeitung von rPET direkt zu hochwertigen Endprodukten wie Verpackungsfolien, Umreifungsbändern oder Filamenten ohne Vortrocknung durch ein einfaches und robustes Vakuumsystem. Im MRS-Teil rotieren mehrere Satellitenschnecken in entgegengesetzter Richtung zur Hauptschnecke, wodurch eine hoher Oberflächenaustausch erfolgt. Eine große Entlüftungsöffnung, die die gesamte Länge der Satellitenschnecken freilegt, steht vollständig unter Vakuum, so dass es zu einer effizienten Entgasung kommt. Gleichzeitig sorgt die minimierte thermische und mechanische Beanspruchung der Polymerschmelze für gute optische und mechanische Eigenschaften im Endprodukt. Dank einer Überarbeitung verfügt der neue MRSjump über eine verlängerte Multirotationstrommel, so dass auch bei schwankendem Eingangsmaterial die Viskosität des rPET auf ein hohes Niveau gebracht werden kann. Es ist weder eine Flüssigphasen- (LSP) noch Festphasenpolymerisation (SSP) erforderlich. Somit eignet sich das Extrusionssystem für das Direktrecycling von Faser- oder Folienabfällen. Für die Schmelzereinheit sorgt ein Rotary-Filtrationssystem von Gneuß während das Online-Viskosimeter Vis die Qualitätssicherung übernimmt.

Mit integriertem Polyreaktor

Parallel zum Messeauftritt zeigt Gneuß in seinem Technikum in Bad Oeynhausen eine komplette Omnimax-Recyclinganlage mit einem MRSjump 70, einem vollautomatischen Filtrationssystem RSFgenius 75 und einer nachgeschalteten Folienanlage mit einem 500 mm breiten Extrusionswerkzeug. Außerdem wird hier eine Omniboost-Recyclinganlage mit einem Jump-Polyreaktor in Betrieb sein. Der Jump kann den IV-Wert einer PET-Schmelze auf bis zu 0,95 dl/g anheben. Dazu läuft das Polymer aus dem Extruder in den Jump und hier über mehrere sich langsam drehende Elemente, die einen Polymerfilm erzeugen, dessen Oberfläche ständig erneuert wird. Der Reaktorbehälter wird unter Vakuum gehalten, wodurch flüchtige Stoffe zuverlässig entfernt werden. Durch die Regelung der Verweilzeit im Reaktor, des Vakuums, des Füllstands und der Drehgeschwindigkeit der Rührwerke kann die Polykondensationsreaktion so verändert werden, dass die gewünschten Produkteigenschaften erreicht werden. Somit ist der Jump ist ein robustes und zuverlässiges Flüssigphasen-Polykondensationssystem (LSP) und eine kompakte, schnelle und effiziente Alternative zu herkömmlichen Festkörpersystemen (SSP). Es ermöglicht die direkte Wiedereinführung des Polymers in den Produktionsprozess, ohne dass PET umgeschmolzen werden muss, betont das Unternehmen.

Schmelzefilter für viele Anwendungen

Der Rotary-Filter RSF ist das Spitzenmodell bei Gneuß und arbeitet mit automatischer Rückspülung. (Foto: Gneuß)

Der Rotary-Filter RSF ist das Spitzenmodell bei Gneuß und arbeitet mit automatischer Rückspülung. (Foto: Gneuß)

Der Unternehmensbereich Gneuß Filtration Technology zeigt auf der Messe verschiedene Modelle seiner patentierten Rotary-Filtrationssysteme. Alle kontinuierlichen Filtrationssysteme zeichnen sich durch eine Filterscheibe aus, auf der die Siebkavitäten ringförmig angeordnet sind. Die Siebe werden auf der nicht im Schmelzekanal befindlichen Seite der Filterscheibe gewechselt, während der Produktionsprozess ohne Unterbrechung oder Störung weiterläuft. Gezeigt wird das Spitzenmodell, der RSFgenius, der mit integriertem Rückspülsystem zur Selbstreinigung für anspruchsvolle Anwendungen und höchste Qualitätsanforderungen arbeitet. Die Siebe können bis zu 400 Mal automatisch wiederverwendet werden, und es sind Filterfeinheiten unter 10 µm möglich. Aus der Serie ist der RSFgenius 250 mit einer aktiven Siebfläche von 1350 cm² für Durchsätze von mehreren tausend Kilogramm pro Stunde zu sehen.

Die Nachrüstung eines vollautomatischen RSFgenius in eine bestehende Extrusionsanlage, sei es in einer Granulier-, Platten-, Faser- oder Rohranwendung, ermöglicht die Verwendung von stärker verunreinigtem (und oft günstigerem) Material und/oder die Verwendung feinerer Siebe. Jede Nachrüstung ist maßgeschneidert und in der Regel ohne die Notwendigkeit, bestehende Anlagen zu verlagern.

Außerdem werden ein SFneos 150 und ein SFXmagnus 90 gezeigt. Diese Modelle sind ebenfalls kontinuierlich, druck- und prozesskonstant, aber nicht rückspülbar, weshalb sie für Anwendungen geeignet sind, die keine Selbstreinigung erfordern. Der SFneos 150 bietet eine aktive Filtrationsfläche von 450 cm² für Anwendungen wie Schaumstoffplatten, Batterieseparatoren oder PVC. Der SFXmagnus 90 mit seinem vollständig gekapselten Design bietet eine aktive Filterfläche von 350 cm² für Anwendungen wie PET- oder BOPP-Folien oder andere empfindliche Materialien.

Messtechnik für die Extrusion

Die neuen Sensoren haben eine digitale Messmittelüberwachung. (Foto: Gneuß)

Die neuen Sensoren haben eine digitale Messmittelüberwachung. (Foto: Gneuß)

Aus seinem Programm der flexibel, individuell auf Ihren Anwendungsfall zugeschnittenen Sensorlösungen für Druck- und Temperaturmessungen zeigt Gneuß ebenfalls einige Beispiele. „Abrasion, Korrosion, Temperatur, für jede Herausforderung haben wir die passende Lösung“, meldet Gneuß. Auch schnelle Lieferzeiten, erforderliche Qualitätssicherung sowie die digitale Kommunikation der Sensoren und -Druckwächter seien gegeben.

www.gneuss.com

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