11.08.2022
KraussMaffei

Kompletter Materialkreislauf live erlebbar

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Lesedauer: 5 Minuten.

Der Spritzgießmaschinenbauer präsentiert auf der K 2022 einen kompletten Materialkreislauf von der Insulin-Pen-Kappe zum automobilen Türmodul. Mit innovativen digitalen Lösungen lassen sich dabei Einsparungen im Energieverbrauch und beim CO2-Fußabdruck erzielen.

Der weltweite Bedarf an Einwegartikeln, vor allem im Gesundheitsbereich, ist enorm. Oft werden die Produkte nur kurzzeitig verwendet und dabei wenig verschmutzt. Ideale Voraussetzungen, um sie danach als Rohstoff für Bauteile mit längerer Lebensdauer zu nutzen. Bei KraussMaffei entstehen auf dem Messestand automobile Türmodule aus vormaligen Kappen für Insulin-Pens.

Geschlossener Materialkreislauf

Die Messebesucher können den gesamten Ablauf beobachten: Eine vollelektrische PX 200-1400 fertigt pro Schuss 96 Kappen für einen Insulin-Pen aus Medical Polypropylen Neuware. Diese Kappen dienen – geschreddert – als Basis für den Upcycling-Prozess durch den Zweischneckenextruder ZE 28 BluePower. Hier werden verschiedene Additive wie Haftvermittler und Flüssigfarbe zugesetzt, vermischt und homogenisiert. Das so erhaltene Recompound gelangt zur nächsten Spritzgießmaschine. Hier handelt es sich um die neue powerMolding 1300-11900 mit einer Schließkraft von 13.000 kN. Diese neu entwickelte Baureihe basiert auf der bewährten Zwei-Platten-Technologie, die sich durch einen hoch standardisierten Optionsumfang als kosteneffiziente Variante besonders für standardnahe Anwendungen auszeichnet.

KraussMaffei präsentiert auf der K 2022 einen kompletten Materialkreislauf von der Insulin-Pen-Kappe zum automobilen Türmodul mit vielen innovativen digitalen Lösungen. (Abb.: KraussMaffei)

KraussMaffei präsentiert auf der K 2022 einen kompletten Materialkreislauf von der Insulin-Pen-Kappe zum automobilen Türmodul mit vielen innovativen digitalen Lösungen. (Abb.: KraussMaffei)

KraussMaffei nimmt nach eigenen Angaben in der Branche eine Vorreiterstellung ein und bietet als einziger Hersteller die vollständige Hardware für den Materialkreislauf an, ergänzt um die passenden digitalen Produkte. Sie machen Circular Economy noch wesentlich effizienter als bisher. Schließlich gilt, dass die Erstinvestition in eine neue Spritzgießmaschine nur etwa 10 bis 20 Prozent der Lebenszykluskosten ausmacht. Der Rest entfällt auf den eigentlichen Betrieb. Das bedeutet: Wenn sich Aufwendungen für Energie, Wartung etc. reduzieren lassen, nutzt dies nicht nur der Umwelt, sondern steigert auch die Wirtschaftlichkeit.

Geringerer CO2-Fußabdruck, niedrigere Energiekosten

Bei der Anwendung auf dem K-Messe-Stand werden alle nachhaltigkeitsrelevanten Daten des Prozesses erfasst und dargestellt, so dass immer klar ist, wieviel CO2 durch das Recycling im Vergleich zur Verwendung von Neuware eingespart werden konnte.

Gemeinsam mit Motan wurde beispielsweise eine Applikation entwickelt, die zeigt, welcher Energieverbrauch pro Prozessschritt anfällt. Sie ermöglicht dem Verarbeiter, den Energieverbrauch gezielt zu erfassen und zu verbessern. Das Digitalprodukt APCplus wurde weiterentwickelt und ist nun noch besser für Rezyklate geeignet. Es reduziert Ausschuss durch das automatische Nachregeln bei sich verändernden Umgebungsbedingungen wie Temperatur oder Luftfeuchte während des Spritzgießprozesses. Auch beim Anfahren der Maschine wird der Soll-Prozess wesentlich schneller erreicht und damit signifikant Ausschuss reduziert. Der dataXplorer wirft einen Blick in die Prozesstiefe, indem er bis zu 500 Maschinensignale in Echtzeit, jede zweite Millisekunde, erfasst und damit als Grundlage für die CO2-Footprint-Messung dient. Abweichungen von vordefinierten Toleranzbereichen können auf diese Weise sofort entdeckt werden.

KraussMaffei bietet ein umfangreiches Portfolio an Möglichkeiten, die Fertigung umweltfreundlicher zu machen – beispielsweise mit den zusammen mit Kunden entwickelten Digitalprodukten liveCare, processSupport und productionMonitor aus der Produktfamilie socialProduction. Oder mit dem pioneersClub, der zentralen Customer Experience und eCommerce Plattform.

Industrie 4.0 in der Praxis

Die socialProduction-Familie ermöglicht eine orts- und zeitunabhängige Überwachung der Maschinen und Produktionsprozesse. (Foto: KraussMaffei)

Die socialProduction-Familie ermöglicht eine orts- und zeitunabhängige Überwachung der Maschinen und Produktionsprozesse. (Foto: KraussMaffei)

Mit der socialProduction Produktfamilie zeigt KraussMaffei als digitaler Pionier, was im Bereich Industrie 4.0, Cloud und Data Analytics für Spritzgussmaschinen heute schon Realität ist. Hierzu einige ausgewählte Beispiele:

  • productionMonitor vereint die Vorteile sozialer Medien mit modernsten Technologien der Produktionsüberwachung. Die Maschinen berichten live in gesicherten Chaträumen an die Nutzer.
  • processSupport erkennt selbstständig und intelligent Anomalien im Produktionsprozess so früh wie nie zuvor und hebt die Maschinenüberwachung in ein neues Zeitalter.
  • liveCare ist die Lösung zur zustandsorientierten Instandhaltung. Nahtlos integriert in socialProduction, werden Verschleißzustände kontinuierlich überwacht und visualisiert.

Der pioneersClub ermöglicht Kunden nicht nur den Überblick über ihre Maschinen inkl. Dokumentation, sondern auch den schnellen Kontakt zu KraussMaffei-Experten sowie den einfachen Erwerb von Ersatzteilen.

Für die Nutzung von socialProduction steht sowohl eine Smartphone-App als auch eine Webapplikation für PC oder Tablet zur Verfügung. (Foto: KraussMaffei)

Für die Nutzung von socialProduction steht sowohl eine Smartphone-App als auch eine Webapplikation für PC oder Tablet zur Verfügung. (Foto: KraussMaffei)

Schließlich rückt das Thema Nachhaltigkeit für Kunden und Behörden immer stärker in den Fokus. So plant die EU in wenigen Jahren einen digitalen Produktpass einzuführen, der bei jedem Artikel unter anderem nachweist, welches dafür Material verwendet und wie es verarbeitet wurde. Mit den digitalen Produkten von KraussMaffei kann man hierfür schon jetzt die ersten Schritte tun.

www.kraussmaffei.com

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