14.11.2022
Lehmann&Voss&Co.

Zirkuläres PA 6 für additive Fertigung

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Lesedauer: 3 Minuten.

Gemeinsam mit Partnern will der Materialentwickler und -compoundeur ein PA 6 auf den Markt bringen, das aus regeneriertem Material sowie nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und am Ende seiner Nutzungsdauer selbst zu neuem Werkstoff recycelt werden kann.

Um den 3D-Druck nachhaltiger zu gestalten, haben sich die Lehvoss-Gruppe, ein globaler Materialentwickler und -compoundeur, der Hochleistungsmaterialien für den 3D-Druck unter dem Markennamen Luvocom 3F vertreibt, Drywise, ein Markenprodukt von Thougth3D, auch bekannt im 3D-Druck für seine Magigoo-Markenprodukte, und UltiMaker, Anbieter von professionellem 3D-Druck, mit Aquafil, einem italienischen Pionier der Kreislaufwirtschaft, zusammengetan. Ziel dieser Partnerschaft ist ein zirkuläres PA 6.

Aquafil liefert das regenerierte PA-6-Ausgangsmaterial, das aus der chemischen Regeneration einer Vielzahl von Abfallmaterialien wie alten Teppichen, Fischernetzen usw. hergestellt wird. (Foto: Lehvoss)

Aquafil liefert das regenerierte PA-6-Ausgangsmaterial, das aus der chemischen Regeneration einer Vielzahl von Abfallmaterialien wie alten Teppichen, Fischernetzen usw. hergestellt wird. (Foto: Lehvoss)

Dieses neue Kreislaufmaterial besteht zu mehr als 85 % aus regeneriertem PA 6 Econyl, das durch Aquafil chemisch recycelt wird. Der verbleibende Teil wird ergänzt aus anderen Polyamiden aus erneuerbaren Quellen mit fast keinen Zusatzstoffen. Diese Verbindung ermöglicht 100 % chemisch recycelbare Filamente und Produkte. Dies bedeutet jedoch, dass die Wasseraufnahme im Filament nicht eingestellt werden kann, wie es normalerweise bei der Produktreihe Luvocom 3F der Fall ist. Die Wasseraffinität dieses Polyamids ist so groß, dass das Material selbst nach Trocknung und Lagerung in einer Trockenkammer bereits nach wenigen Stunden nicht mehr druckbar ist. Dies stellt eine ernsthafte Herausforderung für den 3D-Druck dar und schränkt sein Potenzial stark ein.

Der Filamenttrockner Drywise ermöglicht dies. Mit seiner aktiven Inline-Filamenttrocknungsarchitektur entfernt er die Feuchtigkeit aus dem Filamentabschnitt, der während des Druckens durch den Trockner zum Drucker geführt wird. Dies stellt sicher, dass zum Drucken der Teile durchgehend getrocknetes Filament verwendet wird, und eliminiert somit zeitabhängige Feuchtigkeitsaufnahmeprobleme. Die erste und die letzte Schicht haben die gleiche Materialqualität, unabhängig davon, in welchem Zustand das Filament gestartet wurde. Drywise erfordert nur wenige Benutzereingaben und benötigt eine kurze Einrichtungszeit, um den Druck zu starten.

Da dieses Material keine Zusätze zur thermischen Stabilisierung erhalten kann, ist es wichtig, das Filament nicht mehreren Trocknungszyklen zu unterziehen, um eine Materialzersetzung zu verhindern. Der Drywise-Trockner trocknet nur das Material, das verwendet wird.

Ziel der Partnerschaft ist ein zirkuläres PA 6. (Abb.: Lehvoss)

Ziel der Partnerschaft ist ein zirkuläres PA 6. (Abb.: Lehvoss)

Eine große Herausforderung ist zudem die Rücknahme von Altmaterial. Daher wird Lehvoss mit einem Pilotprojekt in der DACH-Region beginnen, das von der Erfahrung von Aquafil zu diesem Thema und von Distributoren profitieren soll, um sicherzustellen, dass ein Rücknahme-Logistiksystem mit den gebrauchten Teilen eingerichtet werden kann und die Bauteile am Ende ihrer Nutzungsdauer eingesammelt und zur chemischen Regenerierung an Aquafil geschickt werden können. Das Pilotprojekt wird im Laufe des Jahres 2023 gestartet.

www.lehvoss.de

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