26.10.2021
Wattec

Schnelle und gründliche Kühlkanal-Reinigung mit Luftblasen

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Lesedauer: 6 Minuten.

In den Leitungen von Spritzgießwerkzeugen bilden Korrosion oder Kalkablagerungen mit der Zeit eine Isolationsschicht, die den Querschnitt dieser Kanäle verringert. In der Folge kann nicht mehr genügend Wärme abgeführt werden, […]

Der Dreyproper entfernt Ablagerungen in Kühlkanälen von Spritzgießwerkzeugen - dabei ergänzt das sogenannte Rampling-Verfahren die chemische Säuberung der Kanäle. (Foto: Wattec)

Der Dreyproper entfernt Ablagerungen in Kühlkanälen von Spritzgießwerkzeugen – dabei ergänzt das sogenannte Rampling-Verfahren die chemische Säuberung der Kanäle. (Foto: Wattec)

In den Leitungen von Spritzgießwerkzeugen bilden Korrosion oder Kalkablagerungen mit der Zeit eine Isolationsschicht, die den Querschnitt dieser Kanäle verringert. In der Folge kann nicht mehr genügend Wärme abgeführt werden, weshalb eine regelmäßige Reinigung der Leitungen notwendig ist. Bisherige chemische Methoden zur Säuberung müssen oftmals manuell ausgeführt werden, wobei der Kontakt mit den aggressiven Reinigungsstoffen ein erhöhtes Gesundheits- und Sicherheitsrisiko für die Mitarbeiter darstellt. Daher bietet die Wattec GmbH, Langenau, mit dem bewährten Dreyproper eine vollautomatische, mobile Reinigungshilfe, die solche Ablagerungen schnell und sicher entfernt.

Nun wurde die vierte Generation des Reinigungsgeräts hinsichtlich Reinigungsleistung und Anwenderfreundlichkeit noch einmal überarbeitet: Mit dem verbesserten Rampling-Verfahren lassen sich acht statt bisher vier Kreisläufe reinigen, wodurch sich der gesamte Prozess deutlich beschleunigt. Dabei werden über eine frequenzgeregelte Pumpe und einen zusätzlichen Pressluftanschluss Luftblasen in den Volumenstrom des Reinigungsmittels eingespritzt, um selbst hartnäckige Kalk- oder Schlammablagerungen zu entfernen. Zudem lässt sich die Reinigungsleistung mit neuen Sensoren und einer verbesserten Steuerung effizienter überwachen und dokumentieren. Dank eines neuen Wärmetauschers kann der nächste Reinigungszyklus bis zu 45 Minuten schneller gestartet werden als beim Vorgänger.

Luftblasen wirken als Luftbürste

Das mobile Gerät verfügt über die praktische Europalettengröße, sodass es flexibel auch in Betriebshallen mit wenig Platz eingesetzt werden kann. (Foto: Wattec)

Das mobile Gerät verfügt über die praktische Europalettengröße, sodass es flexibel auch in Betriebshallen mit wenig Platz eingesetzt werden kann. (Foto: Wattec)

Der Dreyproper 4.1 kann unkompliziert an die Kühlkanäle eines Spritzgießwerkzeugs angeschlossen werden. Der direkte Kontakt des Personals mit Reinigungsmitteln wird dabei vermieden. Anschließend aktiviert sich als erstes die Trinkwasserflutung, dann wird die Umwälzpumpe eingeschaltet und Frischwasser durch die Kanäle gepumpt, um festzustellen, ob es im Werkzeug eine undichte Stelle gibt. Wurde keine Leckage gefunden, beginnt das Gerät, die Reinigungschemikalie einzuleiten und startet den eigentlichen Säuberungsprozess. „Damit selbst Schlammschichten, die sich manchmal auf Kalk oder Rost in den Leitungen gebildet haben, nicht nur gelockert, sondern auch entfernt werden, ergänzt das sogenannte Rampling-Verfahren die chemische Reinigung“, erklärt Joachim Rohmann, Geschäftsführer von Wattec. „Bei dieser mechanischen Reinigungsmethode fungieren unterschiedlich große Luftblasen als Luftbürste und lösen die Ablagerungen und Verkrustungen von der Kanalwand.“ Während des gesamten Prozesses überwachen und dokumentieren verschiedene Sensoren den Durchfluss sowie die Reinigungsleistung. Dies lässt sich via Touch-Screen einsehen; ebenso erfolgt die Steuerung der automatischen Reinigung über diese Konsole.

Doppelte Anzahl Reinigungskanäle verringert Prozessdauer

Im Grundbild (via Touch-Konsole abrufbar) können Werte wie Druck, pH-Wert und Durchflussmenge in verschiedenen Kreisläufen übersichtlich abgelesen werden. (Abb.: Wattec)

Im Grundbild (via Touch-Konsole abrufbar) können Werte wie Druck, pH-Wert und Durchflussmenge in verschiedenen Kreisläufen übersichtlich abgelesen werden. (Abb.: Wattec)

Bei der Überarbeitung des Dreyproper zur Variante 4.1 stand die verbesserte Reinigungsökonomie im Vordergrund. Eine verbesserte Geometrie ermöglicht nun den Anschluss von acht statt vier Kühlkanälen für die durchflussüberwachte Spülung. Gleichzeitig lässt sich so mehr Reinigungsflüssigkeit durchpumpen. Diese wird über eine mehrstufige, frequenzgesteuerte Kreiselpumpe, die hohen Druck erzeugen kann, in die Kanäle eingebracht. Dahinter ist ein Pressluftanschluss montiert, mit dessen Hilfe Luftblasen in den Volumenstrom des Reinigungsmittels eingespritzt werden. „Über eine vollautomatische Veränderung des Drucks werden die Luftblasen abwechselnd vergrößert und verkleinert“, erläutert Rohmann. „Die dabei entstehende Strömung wirbelt die Luftblasen durcheinander und lässt sie immer wieder gegen die Ablagerungen prallen. Auf diese Weise werden selbst hartnäckige Verkrustungen abgelöst und mitgerissen.“ So lässt sich die Innenfläche der Kühlkanäle großflächig bürsten, wodurch sowohl isolierende Schlammschichten als auch die Ablagerungen darunter entfernt werden.

Beim Rampling-Verfahren lösen über eine frequenzgeregelte Pumpe und einen zusätzlichen Pressluftanschluss in den Volumenstrom des Reinigungsmittels eingespritzte Luftblasen selbst hartnäckige Kalk- oder Schlammablagerungen. (Foto: Wattec)

Beim Rampling-Verfahren lösen über eine frequenzgeregelte Pumpe und einen zusätzlichen Pressluftanschluss in den Volumenstrom des Reinigungsmittels eingespritzte Luftblasen selbst hartnäckige Kalk- oder Schlammablagerungen. (Foto: Wattec)

Im Anschluss an den gesamten Reinigungsprozess wird die Chemikalie mit einer zweiten Lösung neutralisiert und danach mit Frischwasser ausgespült. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass sämtliche chemische Rückstände aus dem Spritzgießwerkzeug entfernt werden. Ein zusätzlicher Wärmetauscher führt die entstandene Wärme zügig ab. In der Folge kann der Reinigungszyklus bis zu 45 Minuten schneller gestartet werden. „Um die Stillstandzeiten der Anlage weiter zu verkürzen, können die Kanäle am Ende der Reinigung automatisch über den Pressluftanschluss ausgeblasen werden“, so Rohmann. „Dadurch wird verbleibende Flüssigkeit aus dem Spritzgießwerkzeug beseitigt, die sonst über einen zusätzlichen Arbeitsschritt entfernt werden musste. Es ist sofort sauber und trocken.“ Danach werden alle Anschlüsse des Dreypropers abmontiert und das Reinigungsgerät, in dem sich nun die neutralisierte Lösung befindet, entfernt. Das Spritzgießwerkzeug ist direkt einsatzbereit.

Testphase und Beratung vor Ort

Verarbeiter können das Gerät auch probeweise anmieten. Die Reinigungsexperten von Wattec stehen gerne beratend zur Seite, um beispielsweise bei der Optimierung des Kühlwassers zu unterstützen. „Diese Termine sind für uns selbst auch überaus wertvoll, da wir direkt Feedback aus der Praxis erhalten“, ergänzt Rohmann. „Die gewonnenen Erfahrungen fließen selbstverständlich in die kontinuierliche Verbesserung der Reinigungsprogramme und deren Bedienung ein, was sich in der aktuellen Variante widerspiegelt.“

www.wattec.de

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