15.05.2023
Asahi Kasei

Hohe Recyclingausbeute mit weniger Energie

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Lesedauer: 3 Minuten.

Der japanische Technologiekonzern startet gemeinsam mit Microwave Chemical ein Projekt für das chemische Recycling von PA 66 mittels Mikrowellentechnologie. Ziel ist ein effizienter kommerzieller Recyclingprozess.

Asahi Kasei, Tokio (Japan), und Microwave Chemical, Osaka (Japan), entwickeln gemeinsam einen Prozess, mit dem die Monomere Hexamethylendiamin (HMD) und Adipinsäure (ADA) mit geringem Energieaufwand und hoher Ausbeute extrahiert und für die Herstellung von neuem PA 66 wiederverwendet werden.

Asahi Kasei produziert seit mehr als einem halben Jahrhundert HMD und ADA als Zwischenprodukte zur Herstellung von PA 66 Leona, einem technischen Kunststoff mit hoher Hitzebeständigkeit und Steifigkeit. PA 66 wird in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, einschließlich Kunststoffteilen für Automobil- und Elektronikprodukte sowie Garn für Airbag-Gewebe. Das effiziente Recycling von PA 66 ist derzeit jedoch noch eine große Herausforderung.

Das japanische Unternehmen Microwave Chemical hat einen chemischen Recyclingprozess mit Mikrowellen entwickelt, der die Zielsubstanzen mit hoher Energieeffizienz direkt und selektiv erhitzen kann. Durch das gemeinsame Projekt wollen Asahi Kasei und Microwave Chemical einen Herstellungsprozess für PA 66 kommerzialisieren, der im Vergleich zum herkömmlichen Prozess die dabei entstehenden Treibhausgasemissionen reduzieren kann.

Im Rahmen des Projekts werden Abfälle aus der Herstellung und nach Nutzung von PA 66 Leona für Airbags und Autoteile unter Nutzung der Mikrowellentechnologie PlaWave von Microwave Chemical depolymerisiert, um die Monomere HMD und ADA mit geringem Energieaufwand und hoher Ausbeute direkt zu gewinnen. Durch die Wiederverwertung dieser Monomere bei der PA-66-Produktion können laut Asahi Kasei die entstehenden Treibhausgasemissionen im Vergleich zum herkömmlichen Herstellungsprozess reduziert werden.

Studien im Labormaßstab haben die effektive Depolymerisation sowie das Prinzip des Trenn- und Reinigungsprozesses nach der Depolymerisation bestätigt. Bis März 2024 wird bei Microwave Chemical in Osaka eine Anlage im Labormaßstab aufgebaut. Anschließend folgt mit dieser Anlage ein Demonstrationsversuch im kleinen Maßstab, um grundlegende Prozessdaten für die Kommerzialisierung zu sammeln. Die Entscheidung zur Kommerzialisierung der Technologie soll bis zum Geschäftsjahr 2025 fallen.

Neben neuen Recyclingtechnologien arbeitet Asahi Kasei auch an der Herstellung von PA 66 unter Nutzung von biobasierten Monomeren. Im März 2022 ist Asahi Kasei mit dem US-amerikanischen Unternehmen Genomatica eine strategische Partnerschaft für HMD auf Basis von aus Biomasse gewonnenen Rohstoffen eingegangen.

Microwave Chemical arbeitet zudem daran, den Umfang der Anlagen zu vergrößern und PlaWave allgemeiner einsetzbar zu machen, um die praktische Anwendung des chemischen Recyclings von PMMA, Schredder-Rückständen aus der Automobilindustrie, Kunststoffbehältern und -verpackungen sowie Polyurethan-Weichschaum zu erreichen.

www.asahi-kasei.eu
www.mwcc.jp/en/

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