10.05.2024
Wittmann

Gasinnendrucktechnologie für kleine Bauteile

Beitrag teilen:
Lesedauer: 4 Minuten.

Der Maschinenbauer stellt auf der Kuteno in Rheda-Wiedenbrück das Gasinnendruckspritzgießen Airmould in den Mittelpunkt. Die von Wittmann entwickelten Airmould-Einheiten lassen sich einfach auf Spritzgießmaschinen der unterschiedlichsten Bauarten und Marken installieren.

Beim Gasinnendruckspritzgießen wird Stickstoff in die teilweise oder vollständig mit Kunststoffschmelze gefüllte Kavität injiziert, wodurch eine Hohlraumstruktur im Bauteil entsteht. Auf diese Weise spart das Verfahren Rohmaterial ein, die Bauteile werden leichter und weisen dennoch eine hochwertige Oberfläche auf. Das Gas übernimmt dabei die Aufgabe des Nachdrucks und wirkt der Schwindung der Bauteile von innen heraus entgegen. Selbst bei dickwandigen Bauteilen werden Einfallstellen und Verzug vermieden.

Typische Anwendungen für die Airmould-Technologie sind längliche Bauteile, von denen ein niedriges Gewicht und eine hohe Kosteneffizienz gefordert werden. Hierzu gehören zum Beispiel Griffe im Automobil, Sportgeräte oder Getränkekisten. Darüber hinaus wird Airmould eingesetzt, um effizient Medienleitungen und kleine Rohre zu erzeugen.

Die Messepräsentation von Wittmann zeigt, dass sich mittels Airmould auch kleinere Bauteile mit Hohlraumstrukturen erzeugen lassen. Ausgestellt werden Wäscheklammern aus Polypropylen in einem neuartigen Design. Im Vergleich zum Kompaktspritzgießen werden hier mittels Airmould 26,3 % Material und Gewicht eingespart.

Mit der Gasinnendrucktechnologie benötigt die Herstellung der Wäscheklammern aus Polypropylen im Vergleich zum Kompaktspritzgießen 26,3 % weniger Rohmaterial. (Foto: Wittmann)

Mit der Gasinnendrucktechnologie benötigt die Herstellung der Wäscheklammern aus Polypropylen im Vergleich zum Kompaktspritzgießen 26,3 % weniger Rohmaterial. (Foto: Wittmann)

Arbeitet mit Spritzgießmaschinen aller Marken

Ein Augenmerk bei der Entwicklung von Airmould lag auf der einfachen Bedienung, dem kompakten Design und dem flexiblen Einsatz der Gasversorgungs- und injektionseinheiten. Das Airmould-System ist modular aufgebaut und lässt sich platzsparend an Spritzgießmaschinen der unterschiedlichsten Bauarten und Marken montieren. Es besteht aus einer Zentraleinheit als Verbindungsknoten für die einzelnen Anlagenkomponenten, dem Druckregelmodul, das nah am Verbraucher installiert wird, und einem Handbediengerät. Die Zentraleinheiten sind mit einer Euromap-62-Schnittstelle ausgerüstet. In Kombination mit einer Wittmann-Spritzgießmaschine wird Airmould über die Maschinensteuerung Unilog B8 bzw. B8X bedient und benötigt kein separates Bediengerät.

Die Airmould-Gasversorgungs- und -injektionseinheiten sind für den Einsatz an Spritzgießmaschinen der unterschiedlichsten Bauarten und Marken modular aufgebaut. (Foto: Wittmann)

Die Airmould-Gasversorgungs- und -injektionseinheiten sind für den Einsatz an Spritzgießmaschinen der unterschiedlichsten Bauarten und Marken modular aufgebaut. (Foto: Wittmann)

Wittmann verfügt auf dem Gebiet der Gasinnendrucktechnik über viel anwendungstechnisches Know-how. Diese Erfahrung gibt das Unternehmen im Rahmen von erweiterten Dienstleistungspaketen und Beratungsleistungen an seine Kunden weiter – bis hin zur Erstsimulation für das Airmould-optimierte Bauteildesign.

Stickstoff nachhaltig und günstig selbst erzeugt

Auch für die Stickstoffversorgung bietet Wittmann eine effiziente Lösung aus der eigenen Entwicklung und Produktion. N2easy macht es möglich, das benötigte Stickstoffgas direkt an der Verarbeitungsmaschine aus der Umgebungsluft zu erzeugen. Die Anlagen zur Stickstoffgewinnung und Druckerzeugung werden in unterschiedlichen Größen und Leistungsabstufungen angeboten, um sowohl Einzelmaschinen zu versorgen als auch als Zentralanlagen betrieben werden zu können.

N2easy sorgt für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit in der Stickstoffversorgung. (Foto: Wittmann)

N2easy sorgt für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit in der Stickstoffversorgung. (Foto: Wittmann)

Die Eigenproduktion von Stickstoff ist laut Wittmann gegenüber der herkömmlichen Stickstoffversorgung mit Gasflaschen oder Flüssiggastanks kostengünstiger und nachhaltiger. Mit N2easy erfordert die Stickstofferzeugung nur wenig Energie und der gesamte Logistikaufwand entfällt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die kompakten, schallisolierten Anlagen fahrbar ausgeführt und damit flexibel einsetzbar sind. N2easy benötigt lediglich eine einfache Steckdose. Schon bei einem Gasverbrauch von einer Gasflasche am Tag mache sich die Eigenproduktion von Stickstoff mit N2easy bezahlt, heißt es beim Maschinenbauer.

www.wittmann-group.com

Nie wieder
etwas verpassen.

Aktuelle Technologie-News, meinungsstarke Blog-Beiträge und Produkt-Neuheiten sichern Ihren Informationsvorsprung. Exklusive Editorale der beiden Chefredakteure Markus Lüling (K-PROFI) und Christian Preiser (KI) runden das Angebot ab.

Anrede
Bitte Anrede auswählen!
Bitte Vorname angeben!
Bitte Nachnamen angeben!
Bitte E-Mail Adresse angeben!