„Keine Zeit für Trübsal“: Interview mit der Fakuma-Veranstalterin Bettina Schall

Tatkraft und Engagement: Bettina Schall, Veranstalterin der Kunststoffmesse „Fakuma“ (Foto: Fakuma)

Vom 17. bis 21. Oktober 2023 findet – zum bereits 28. Mal – die „Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung“ in Friedrichshafen statt. Warum gerade in schwierigen Zeiten solche Branchentreffs wichtig sind und was die geschätzt mehr als 1.400 Aussteller und 30.000 Besucher am Bodensee erwartet, sagt Bettina Schall, die Veranstalterin der Kunststoffmesse „Fakuma“ im Interview mit dem Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg; ).

KI: Die deutsche Kunststoffindustrie steckt (wie die gesamte Wirtschaft) in einer schweren Krise. Haben die Unternehmen überhaupt noch Zeit für und Lust auf eine Messe?

Bettina Schall: Ja, gerade dann. Denn auf der Messe sprechen Anbieter und Anwender persönlich und auf Augenhöhe über die aktuellen Themen. Die aktuelle Krise wird nur zu überwinden sein, wenn die Branchenbeteiligten gemeinsam Zukunftsperspektiven erarbeiten – und dafür sind Messen die beste Gelegenheit.  

KI: Befürchten Sie, dass die Aussteller und die Besucher auf der Fakuma kollektiv Trübsal blasen? 

Schall: Nein, das befürchte ich nicht. Es sind viele und grundlegende Herausforderungen zu bewältigen, da bleibt keine Zeit für Trübsal. Die Branche ist im Aufbruch, weil viele Dinge anstehen: Kreislaufwirtschaft, Energiereduzierung, Digitalisierung und so weiter. Das sind gewaltige Aufgaben, die die Branche mit Tatkraft, Engagement und zukunftsfähigen Lösungen meistern muss.  

KI: Die Fakuma gilt als Messe vor allem für die Kunststoffindustrie aus der DACH-Region. Müsste sie internationaler ausgerichtet sein? 

Schall: Der Veranstaltungsort Friedrichshafen am Bodensee bringt es mit sich, dass viele Aussteller aus der DACH-Region teilnehmen. Das macht einen nicht unwesentlichen Reiz der Fakuma aus. Aber auch in diesem Jahr kommen wieder rund 40 Prozent der Aussteller aus dem Ausland. Zur vergangenen Fakuma waren knapp 1.500 Aussteller aus 39 Ländern versammelt. Ich finde, das beweist den hohen Stellenwert der Fakuma weltweit.