Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen hat sich im September weiter verbessert. So stieg der ifo-Geschäftsklimaindex trotz wachsender Corona-Infektionszahlen um 0,9 Zähler auf 93,4 Punkte. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe, zu dem die Kunststoffindustrie zählt, legte der Geschäftsklima-Indikator merklich zu.
Allerdings ringen viele Unternehmen weiterhin mit gravierenden Liquiditätsproblemen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass nach Ablauf des Insolvenzschutzes eine Pleitewelle das Land überrollen wird – trotz des 130 Mrd EUR schweren Konjunkturprogramms aus Berlin. Ron van het Hof, CEO des Kreditversicherers Euler Hermes (Courbevoie / Frankreich) für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz, nennt die absehbare Insolvenzwelle eine „tickende Zeitbombe“. Er geht davon aus, dass die Zahl der Insolvenzen in den Jahren 2020 und 2021 in Deutschland kumuliert um 12 Prozent auf 21.000 Fälle ansteigen wird.