Spagat zwischen Aufbruchstimmung und Hilferuf: Federchimica-Präsident Francesco Buzzella (Foto: Federchimica)
Italien im Spagat: Einerseits verlangt Francesco Buzzella als Präsident des Chemieverbands Federchimica von der Regierung in Rom Unterstützung für die chemische Industrie auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Andererseits sägt der staatlich kontrollierte Platzhirsch Versalis (Mailand / Italien) – dessen CEO Adriano Alfani Teil des Verbandspräsidiums ist – fleißig an der Basischemie.
Während der Versammlung der Federchimica-Mitglieder in Mailand am 27. Oktober 2025 gab es aber vor allem eines: reichlich Eigenlob und sentimentale Retrospektive. Denn die chemische Industrie Europas ist nicht mehr der Wohlstandsmotor, der sie einmal war, sondern „auf dem Weg zur industriellen Verödung“ (Buzzella). So sieht der italienische Chemiesektor in diesem Jahr dem vierten Produktionsrückgang in Folge entgegen – um 1,5 Prozent soll die rund 65 Mrd EUR schwere Branche schrumpfen.