KI-Interview: Wie attraktiv ist die deutsche Kunststoffindustrie für Investoren?

08.11.2023

M&A-Experte: Carlos Robles y Zepf (Foto Mayer Brown)M&A-Experte: Carlos Robles y Zepf (Foto Mayer Brown)

KI: Herr Robles y Zepf, die deutsche Chemie- und Polymerindustrie blickt gerade gebannt auf die Übernahmeverhandlungen zwischen dem arabischen Ölkonzern Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc, Abu Dhabi) und Covestro. Ist das der Auftakt für einen M&A-Boom in der Branche?

Carlos Robles y Zepf: Manche sehen das so. Doch die M&A-Aktivitäten in diesem Sektor waren schon in den vergangenen Jahren kontinuierlich hoch – nur eben in anderen Regionen. Das Beispiel Covestro zeigt schlaglichtartig, wie wirtschaftlich attraktiv deutsche Chemie-Unternehmen für internationale Kaufinteressenten gerade sind.

Wie erklärt sich das Interesse an Chemie- und Polymerunternehmen? Grün und ESG-konform sieht ja meist anders aus…

Robles: Ohne die chemische Industrie ist die Energiewende nicht machbar. Insoweit kommt der Branche aus ESG-Sicht eine zentrale Rolle zu, sei es beim Kunststoff-Recycling oder sei es bei der Dekarbonisierung der Produktion. Die Chemie ermöglicht es auch anderen Branchen, ihre Kohlenstoffdioxid-Emissionen zu senken. Dieses Potenzial macht die Chemie- und Kunststoffbranche aus ESG-Sicht sowohl für strategische Investoren als auch für Finanzinvestoren hoch interessant. 

Sind Fusionen gut oder schlecht für den Industrie- und Produktionsstandort Deutschland?

Robles: Das hängt stark davon ab, wie attraktiv die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen den Standort Deutschland für die Branche machen. Die Zunahme regulatorischer und bürokratischer Anforderungen, die wir seit einiger Zeit beobachten, ist sicher nicht hilfreich. Aber ich habe den Eindruck, dass die Politik mittlerweile umdenkt.  

Carlos Robles y Zepf ist Partner im Bereich Corporate M&A im Frankfurter Büro der internationalen Wirtschaftskanzlei Mayer Brown (Frankfurt am Main). 

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

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