Im Sauseschritt: In der Kunststoffdistribution kommt es aufs Tempo an (Foto: Albis)
Vor wenigen Wochen eröffnete das Amtsgericht Bielefeld das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Polymer Trading (Langenberg). Das relativ kleine Unternehmen ist auf den Handel mit chemischen Produkten und die Herstellung von Kunststoff-Additiv-Mischungen ausgerichtet. Deshalb ist es auch nur ein kleines Beispiel dafür, dass die Distributeure im DACH-Raum zuletzt wenig erfolgsverwöhnt waren – und das gilt auch für die Großen.
Die Gründe dafür sind mannigfaltig. So scheint der Direktvertrieb durch die Kunststofferzeuger in manchen Segmenten an Bedeutung zu gewinnen, insbesondere bei Großkunden oder Spezialanwendungen. Dies und die allgemeine Marktschwäche – die verarbeitete Kunststoffmenge sank von 12,8 Mio t im Jahr 2023 auf 12,3 Mio t im vergangenen Jahr – dürften den Distributeuren zu schaffen machen. Zudem belasteten regulatorische Vorgaben und handels- sowie geopolitische Unsicherheiten die Branche, klagen die Verbände.