Zu teuer: Einzelwagen bundesweit einzusammeln und zu verteilen bedeutet viel Handarbeit (Foto: PantherMedia/scanrail)
Ausbauen und Eindampfen liegen ganz nah beieinander. Während der Hamburger Hafen Milliarden in die Hand nehmen will, um die Kapazität zu steigern – unter anderem, indem 26 Hektar Wasser in festen, lukrativ vermietbaren Boden verwandelt werden –, will die Bahn-Frachttochter den sogenannten Einzelwagenverkehr gesundschrumpfen – man könnte es auch abschaffen nennen. Für Nichteingeweihte: Die Sparte sammelt einzelne Waggons bei Firmenkunden ein und puzzelt sie später zu ganzen Zügen zusammen. Viel Handarbeit für wenig Ertrag – Verluste gibt’s offenbar schon seit Jahren und der schwarze Peter wandert von einer Hand zur anderen.
Und dann ist da noch das Wetter – wenigstens im weiteren Sinn. Während das Erdbeben auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka wohl keine größeren Wellen wirft, ist „Co-May“ ein anderes Kaliber. Wegen des Taifuns, der zurzeit über Ostchina hinwegzieht, haben die Küstenregionen der Provinzen Zhejiang und Jiangsu sowie auch Shanghai den Notfall ausgerufen, Hunderttausende Menschen wurden evakuiert. Die Frachthäfen der Region waren mehrere Tage geschlossen und nehmen gerade erst wieder den Betrieb auf. Verzögerungen in der Logistik sind wahrscheinlich, spürbare Bremswirkung auf die seit einigen Wochen fallenden Preise nach derzeitigem Informationsstand aber wohl nicht.
Den ausführlichen Logistik-Report inkl. der Frachtraten für die weltweit acht wichtigsten Passagen veröffentlicht Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) einmal wöchentlich in einem Onlinereport.