Ob sich die türkische Lebensmittelverpackungsbranche über die neuen Möglichkeiten freut, muss abgewartet werden (Foto: Smarterpix/Mediawhalestock_YAYMicro)
Eine Änderung in der türkischen Abfallgesetzgebung könnte zusätzlichen Druck auf die deutsche und europäische Recyclinglandschaft ausüben: Das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft in Ankara plant, die Verwendung mechanisch recycelter Kunststoffe in Lebensmittelverpackungen sowie im direkten Lebensmittelkontakt zuzulassen. Der Entwurf der entsprechenden Verordnung ist derzeit noch im Abstimmungsverfahren, die neue Regelung – die nicht vom Parlament abgesegnet werden muss – soll aber bereits am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Sie umfasst sämtliche Polymere, explizit genannt werden in der Verordnung die in der Verpackungsbranche zumeist eingesetzten PET, Polyethylen und Polypropylen.
Die Gesetzesänderung dürfte den Einsatz von Rezyklaten in der Türkei erheblich fördern und der Branche neue Wachstumsimpulse geben. Bereits seit einigen Jahren treten türkische Recycler als Käufer von in Deutschland und Europa gesammelten sortenreinen Kunststoffabfällen auf. Das Land gilt als größter Importeur von Kunststoffabfällen aus der EU – auch, weil das türkische Sammel- und Sortierwesen bislang nicht ausreicht, um die nationalen Recyclingbetriebe mit Material zu versorgen.