Engel: HL-Awards 2012

25.06.2012

Am 13. Juni wurden im Rahmen des Engel Symposiums die Engel HL-Awards 2012 verliehen. Die diesjährigen Preisträger nutzen die Vorteile der Holmlostechnik vor allem für eine höhere Wirtschaftlichkeit ihrer Fertigung. Die HL-Awards in Gold, Silber und Bronze gingen an Volkswagen in Wolfsburg/Deutschland, O.C.S.A. in Creazzo/Italien und Anton in Zalaegerszeg/Ungarn.

Mit den HL-Awards prämiert Engel herausragende Anwendungen auf holmlosen Engel victory Spritzgießmaschinen. Die Holmlostechnik, die Engel vor über 20 Jahren für die Maschinen seiner Baureihe victory einführte, unterstützt nicht nur besonders effiziente Fertigungskonzepte, sondern inspiriert auch immer mehr Anwender zu völlig neuen Prozessideen. 25 Einreichungen aus 15 Ländern machten es der Jury in diesem Jahr besonders schwer. So nahmen die diesjährigen Juroren die jeweils eingesetzten Technologien, die Fortschrittlichkeit der Anwendungen und die wirtschaftlichen Vorteile im Vergleich zu konventionellen Maschinen besonders streng unter die Lupe. Die Jury setzte sich zusammen aus Prof. Dr. Christian Bonten, Leiter des Instituts für Kunststofftechnik (IKT) der Universität Stuttgart, Thomas Bründl, Geschäftsführer von starlim//sterner in Marchtrenk/Österreich, und Joachim Rönisch, Herausgeber der K-Zeitung in Hannover.

Holmlosvorteil mehrfach optimal genutzt
Der HL-Award 2012 in Gold ging an Volkswagen. Das Geschäftsfeld Kunststoffe am Stammsitz Wolfsburg/Deutschland nutzt zur Herstellung von Bauteilen für Tankklappenmodule der Modelle Golf, Golf Variant und Golf Plus die Vorteile der Holmlostechnik gleich auf zweierlei Art und Weise optimal aus. Zum Ersten beanspruchen die sehr großen Werkzeuge die volle Fläche der Aufspannplatten und ragen seitlich sogar darüber hinaus. Zum Zweiten gelangen die großen Greifer der Handlingroboter ungehindert in den Werkzeugraum. Beide Faktoren sorgen dafür, dass die Fertigungszelle wenig Stellfläche für sich beansprucht. Zudem reduziert die freie Zugänglichkeit für die Roboter deutlich die Zykluszeit.

Die ausgezeichnete Fertigungszelle besteht aus zwei holmlosen Spritzgießmaschinen – Engel victory 750/400 tech und Engel victory 1050/400 tech – sowie zwei Mehrachsrobotern vom Typ KR 60 von Kuka. Für die Herstellung von Einsatztöpfen für die Tankklappen werden zunächst die Grundkörper aus mit 30 % Glasfaser verstärktem Polypropylen gespritzt und diese auf der zweiten Maschine mit einer Dichtung aus EPDM versehen. Technologisch eine besonders herausfordernde Materialkombination!

Doppelt so schnell wie der Mitbewerb
Nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch im Bereich Packaging sind kurze Zykluszeiten die Voraussetzung für eine hohe Wettbewerbsfähigkeit. Den Werkzeugbauer und Spritzgießverarbeiter O.C.S.A. in Creazzo/Italien inspirierte die Holmlostechnik zu einem einzigartigen Werkzeugkonzept. Bei der Herstellung von Kaffeekapseln für Espressomaschinen der Marke illycaffè produziert O.C.S.A. damit doppelt so schnell wie sein Mitbewerber und konnte so bereits weitere Projekte des Kunden illycaffè für sich entscheiden. Die Jury honoriert diese Leistung mit dem HL-Award in Silber.

Das Kernstück der Kapseln, der Kaffeebehälter, wird auf einer Engel victory 1350H/200W/220 combi Maschine in einem 32+32-fach-Drehtellerwerkzeug aus Polypropylen und TPE gespritzt. Der Schlüssel zur Zykluszeitreduktion liegt in der Abkühlung der Hartkomponente. Um diesen Prozess zu beschleunigen, hat der hausinterne Werkzeugbau die Schläuche zur Kühlwasserversorgung durch dickere Rohre ersetzt. Diese ragen oben aus dem Werkzeugraum und sind direkt mit der Kühleinheit verbunden. Da keine Holme stören, können die Rohre problemlos die Bewegungen des Drehtellers mitmachen.

400 statt 600 Tonnen Schließkraft
Den HL-Award 2012 in Bronze hat Anton in Zalaegerszeg/Ungarn für sich entschieden. Dank Holmlostechnik platziert Anton gleich vier Spritzeinheiten auf einer Maschine mit nur 400 Tonnen Schließkraft und kombiniert zudem den Mehrkomponentenspritzguss mit der Inserttechnik. Die Engel victory 1050H/330W/200V/400 combi findet Einsatz zur Herstellung von Gehäusen für Elektrohandwerkzeuge von Antons größtem Kunden Bosch. Nachdem ein Engel viper 20 Linearroboter die Metalleinleger im 2+2-fach-Drehtellerwerkzeug platziert hat, werden zunächst die linke und rechte Gehäuseschale aus grünem PP GF30 gespritzt. Danach dreht das Werkzeug in die zweite Position, wo die drei folgenden Komponenten mittels Kernzügen in einem Schritt aufgebracht werden: Zunächst der rote Bosch-Schriftzug (PP GF30), anschließend schwarzes und graues TPE S an den Griffflächen.

Für das Werkzeug, das 1250 x 910 x 900 mm misst, hatte Anton verschiedene Spritzgießmaschinentypen angefragt. Klassische Holmmaschinen wurden mit Schließkräften zwischen 600 und 800 Tonnen projektiert. Mit der 400 Tonnen Engel victory Maschine sparte Anton nicht nur Investitionskosten ein, auch im laufenden Betrieb reduziert die kleinere Maschine die Fertigungskosten.

Plätze 4 bis 6 nach Deutschland, Russland und Finnland
Insgesamt prämierte die Jury die ersten sechs Plätze. Platz 4 belegt Schneegans in Emmerich/Deutschland für die Herstellung von Fahrzeugschlüsseln in Mehrkomponententechnik. Der fünfte Platz ging an Doctor Zeta in Moskau/Russland für die hochautomatisierte Herstellung von Zahnreinigungsstiften und den 6. Platz erhielten die beiden finnischen Unternehmen Okartek in Kaarina und Fiskars in Billnäs für die Produktion von Gartengerätegriffen.

© KunststoffWeb GmbH, Bad Homburg

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