Die Absagen und Verschiebungen zahlreicher Fachmessen wie der interpack stellen den Mittelstand vor große Herausforderungen (Foto: Messe Düsseldorf)
Messen und Branchenevents werden abgesagt oder verschoben – das stellt neben den Veranstaltern auch den Mittelstand in Zeiten von Corona vor zusätzliche Herausforderungen. Nach Auskunft des Bundesverbandes Industrie Kommunikation (BVIK, Augsburg) liegt das Umsatzvolumen der Messeveranstalter in Deutschland im Jahr bei rund 4 Mrd EUR. Als internationale Marktplätze sind Messen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland, für Konzerne ebenso wie für die mittelständische Industrie. Insgesamt zählt Deutschland mit rund 10 Mio Besuchern überregionaler Messen zu den wichtigsten Messeplätzen weltweit.
Für die Investitionsgüterindustrie bedeutet der Verlust traditioneller Messeshows, einen ihrer Hauptauftragswege zu verlieren. Für eine Vielzahl von Unternehmen im Bereich Messebau, Hotellerie und Gastronomie droht laut BVIK ein wirtschaftlicher Schaden von rund 1,6 Mrd EUR, allein für den Bereich Messebau wird der Ausfall auf 670 Mio EUR beziffert. Online-Vermarktungskanäle nähmen zwar zu, aber der deutsche Mittelstand setze nach wie vor „aus Überzeugung auf den persönlichen Kontakt mit Kunden", so der Verband. Digitale Lösungen könnten reale Messe nicht ersetzen.