Zunehmend einsam: Vor allem die energieintensiven Industrien kehren dem Standort Deutschland den Rücken (Foto: Pexels, Bence Szemerey)
Deutschland wird als Standort für energieintensive Unternehmen zunehmend unattraktiv. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Standortperspektiven 2026“ der Beratungsgesellschaft Simon-Kucher (Bonn), für die 240 Vorstände und Geschäftsführer aus der Chemie-, Stahl-, Zement- und Glasindustrie befragt wurden. Danach haben bereits 42 Prozent der Unternehmen zumindest Teile ihrer Produktion aus Deutschland in andere Länder Europas verlagert. Drei von vier der Befragten gaben an, ihre Investitionen künftig vor allem im Ausland vornehmen zu wollen.
Als Grund für die Verlagerungen nennen fast alle Unternehmen die Energiepreise. Sie gelten als wichtigster Standortfaktor. Besonders schwer trifft es laut der Studie die Basischemie. Jeder dritte Betrieb, der bislang Basischemikalien in Deutschland produziere, wolle abwandern, erklärt Jan Hämer, Chemicals-Partner bei Simon-Kucher. Von den Konzernen, die weiterhin in Europa produzierten, wechsele jeder zweite aus Deutschland ins europäische Ausland.