Christian Preiser (Foto: KI)
Es ist seit Jahrzehnten immer derselbe Reflex, mit dem die deutsche Chemie- und Kunststoffindustrie auf kritische Berichterstattung in den Medien reagiert. Vor wenigen Tagen erst hat das NDR-Politmagazin „Panorama“ eine Viertelstunde lang über den „Klimakiller Plastik: Die Lüge vom Recycling“ berichtet. Der Beitrag war, wie so oft beim gebührenfinanzierten Rundfunk, eine bunte Mischung aus steilen Thesen, kruden Behauptungen, vorgefasster Meinung und berechtigter Kritik.
Und wie reagieren die Industrie und die Verbände auf das öffentlichrechtliche Plastikbashing? Mit Wegducken und Schweigen. Doch kommunikative Kapitulation ist die schlechteste aller denkbaren Reaktionen auf mediale Kritik. Denn jeder ehrbare Kaufmann weiß: Wer schweigt, stimmt zu. Es wäre höchste Zeit, dass sich die Chemie- und Kunststoffindustrie aus ihrer selbstgewählten Deckung wagt und an die Öffentlichkeit geht. Denn sich als beleidigte Leberwurst ins Schneckenhaus zurückzuziehen und dort bis zum Untergang des Abendlandes zu schmollen, darf für die Unternehmen der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt keine Option sein.
Christian Preiser
Chefredakteur „Kunststoff Information“