Kunststoffverarbeitung: Sechs Wochen bis zum Höhepunkt der Corona-Folgen

25.03.2020

In vier bis sechs Wochen werden wir in Europa wohl den Höhepunkt der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie spüren (Foto: PantherMedia/ktsdesign)In vier bis sechs Wochen werden wir in Europa wohl den Höhepunkt der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie spüren (Foto: PantherMedia/ktsdesign)

Auch wenn es inzwischen so aussieht, als könnte China als Ausgangspunkt für die Coronavirus-Pandemie den Zenit überschritten haben und sich mit winzigen Schritten in Richtung Normalität bewegen: Hier in Europa und mit etwas Verzögerung im Rest der Welt sind wir noch lange nicht soweit. Im Gegenteil, die größte Welle kommt vielleicht noch, wenn vier bis sechs Wochen nach dem Kappen vieler Produktionen in China hier die Teilelager leer sind, was aktuell zu spüren ist.

Laut Frank Stammer, Statistik-Referent beim Verband Technische Kunststoff-Produkte (GKV/TecPart, Frankfurt am Main), ist im Automobilbau jedoch nicht die Zulieferindustrie der Knackpunkt, wenngleich die Unternehmen vielfach „mit der extrem schwierigen Situation überfordert sind". „Es gibt in weiten Teilen noch keine Materialengpässe", stellt TecPart-Geschäftsführer Michael Weigelt fest. Er erwartet jedoch, dass der Materialzufluss, der sich hierzulande bisher noch weitgehend unbeeindruckt zeigt, demnächst auf fehlende Importmengen aus Asien stoßen wird.

Lieferanten technischer Teile hingegen wurden vergleichsweise unvorbereitet von den europaweiten Abstellungen der Montagewerke der Automobilbauer getroffen. Die Vorwarnzeit war in diesem Bereich offenbar sehr kurz. Derzeit scheint sich bei ihnen und auch den übrigen Kunststoffverarbeitern eine Herangehensweise durchzusetzen: Produktion auf Volllast halten, solange es geht, dann ganz einstellen und die Mitarbeiter nach Hause schicken – also Kurzarbeit Null –, anstatt mit dem Fuß auf der Bremse durchzuproduzieren, berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.

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