Out of Asia und auf nach Afrika: Russlands Kunststoffindustrie muss sich neue Absatzmärkte suchen (Foto: PantherMedia, Pkirillow)
Afrika ist das neue Asien. Jedenfalls aus Sicht der russischen Kunststoffbranche. Nachdem der Export von Polymeren im vergangenen Jahr 2024 trotz aller Bemühungen spürbar rückläufig war, empfiehlt das Moskauer Analysezentrum für Brennstoff- und Energiefragen AC TEC (Moskau / Russland) die Erschließung neuer Absatzmärkte – unter anderem auf dem schwarzen Kontinent. Ein wesentlicher Grund für die geografische Neuorientierung: Die früher propagierte Fokussierung des Exports nach China und in die Türkei ließ den jüngsten Berichten zufolge deutlich zu wünschen übrig.
Hauptursache für den Einbruch der Exporte ist der Verlust der europäischen Märkte. Seit dem Inkrafttreten des EU-Einfuhrverbots für russische Polymere im Oktober 2022 versuchten die Produzenten – allen voran der Staatskonzern Sibur (Moskau / Russland) –, ihre Ausfuhren in die asiatischen Märkte umzuleiten. Das blieb jedoch wegen des dort ohnehin bereits herrschenden Wettbewerbs bislang ohne nachhaltigen Erfolg.
Nach Schätzungen des regierungsnahen AC TEC führte Russland im vergangenen Jahr rund 1,65 Mio t Basispolymere aus. Das ist ein Rückgang um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und fast 30 Prozent weniger im Vergleich zu 2021.