BASF: Parlamentarier fordern Rückzug aus Uiguren-Gebiet

09.02.2024

Große Geste vom Großen Vorsitzenden: Ob Mao den Staatsterror gegen die Uiguren gutgeheißen hätte? (Foto: PantherMedia/fotoazja)Große Geste vom Großen Vorsitzenden: Ob Mao den Staatsterror gegen die Uiguren gutgeheißen hätte? (Foto: PantherMedia/fotoazja)

Der Stein des Anstoßes heißt „Fanghuiju“. Das chinesische Wort bedeutet soviel wie „Menschen besuchen, das Leben verbessern, die Herzen des Volkes vereinen“. Hört sich gut an, birgt aber für BASF (Ludwigshafen; ) aktuell einiges Ungemach. Mehr als 30 Parlamentarier aus aller Welt – vereinigt in der Inter-Parliamentary Alliance on China (IPAC) – fordern in einem offenen Brief an den Noch-CEO Dr. Martin Brudermüller den sofortigen Rückzug des Konzerns aus dem nordwestlichen „Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang“. Das dürfte dem BASF-Vorderen wenig Freude bereiten, zumal auch die jüngsten Geschäftszahlen des Konzerns keinen Anlass zum Jubeln boten. 

Den Ausschlag für den Brief der besorgten Parlamentarier gab eine Recherche von ZDF und Spiegel, deren Ergebnisse vor wenigen Tagen veröffentlicht wurden. Danach sind pekingtreue Mitarbeiter des BASF-Partners Xinjiang Markor Chemical Industry (Korla, Xinjiang / China) in das Fanghuiju-Programm eingebunden, das nach Ansicht der Journalisten nichts anderes ist als ein Unterdrückungsprogramm, bei dem sich Staatsbeamte und linientreue Unternehmensmitarbeiter bei uigurischen Familien einquartieren, um sie auszuspionieren und zu drangsalieren. Sie schlafen, essen und leben dabei mit den Familien unter einem Dach – nach Erkenntnissen der US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) pro Monat mindestens fünf Tage lang. 

Ob auch Mitarbeiter der beiden in Xinjiang aktiven BASF-Gemeinschaftsunternehmen an dem staatlichen Unterdrückungsprogramm beteiligt sind, bleibt hingegen unklar. Der Chemie-Konzern erklärte, dass bei den eigenen, regelmäßigen Überprüfungen „keine Hinweise auf Zwangsarbeit oder andere Menschenrechtsverletzungen“ gefunden worden seien. 

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

Weitere Meldungen

mehr

Aktuelle Stellenangebote für die Kunststoffindustrie

Thema "Force Majeure"

Force Majeure in der Kunststoffindustrie: Fragen und Antworten
Force Majeure in der Kunststoffindustrie

Fragen und Antworten: Was Kunst­stoff­verarbeiter wissen müssen, wenn der Lieferant nicht mehr liefert – Informationen zum Themenkomplex Force Majeure, Corona und Kunststoff-Preisentwicklung sowie Tipps für die Praxis.

Jetzt lesen
Radici

Newsletter

KunststoffWeb Newsletter
Die wichtigsten Nachrichten und Neuigkeiten aus der Kunststoffbranche – jeden Tag brandaktuell!

Bitte gültige E-Mail-Adresse eingeben. Ich habe die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen und akzeptiere diese.

KI Polymerpreise

KI Polymerpreise
  • 100 Zeitreihen für den Polymermarkt
  • Charts und Datentabellen
  • Preis-Indizes
  • Marktreports und Marktdaten
Jetzt kostenlos testen

Material-Datenbanken

Material-Datenbanken zu Kunststoffen und Additiven
Recherchieren Sie rund 150.000 technische Datenblätter aus den Bereichen Kunststoffe, Elastomere und Additive.

Alle Funktionen und Services der Material-Datenbanken sind kostenlos zugänglich. Kontaktieren Sie unverbindlich Lieferanten und bestellen Sie Muster zu tausenden Werkstoffen.

Technische Datenblätter Kunststoff
Technische Datenblätter Kunststoff-Additive
Aktuelle Materialangebote anzeigen
Kostenlos und unverbindlich registrieren
© 1996-2024 KunststoffWeb GmbH, Bad Homburg