Virtuell aus Dresden: die Pressekonferenz beim 26. Altkunststofftag (Screenshot: KI)
Droht der deutschen Kunststoffrecyclerbranche ein großes Unternehmenssterben? Die Situationsbeschreibung, die Dr. Dirk Textor, der Vorsitzende des Fachverbands Kunststoffrecycling beim Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse, Bonn), auf der Eröffnungspressekonferenz des 26. Internationalen Altkunststofftags in Dresden kundtat, war jedenfalls reichlich düster: „Das Überleben vieler Betriebe hängt derzeit davon ab, ob die Gesellschafter oder Eigentümer bereit sind, die Verluste zu tragen“, schilderte Textor und konstatierte: „Das Kunststoffrecycling insgesamt steht auf dem Prüfstand.“
Vor allem der Kostendruck macht den Unternehmen massiv zu schaffen. Mit Kunststoffrecycling, betonte Textor, lasse sich derzeit kein Geld verdienen. Die Gründe dafür seien bekannt: Nach wie vor verdränge preiswerte Neuware die Rezyklate und lasse deren Produktion als unrentabel erscheinen. Insbesondere Off-Spec-Ware aus Fernost, die zum Teil vorsätzlich irreführend als Rezyklat angeboten werde, verzerre den europäischen Markt und mache den Verkauf von hierzulande hergestellten Rezyklaten nahezu unmöglich.