Das Motto „Wachstum durch Innovation“ zog in der vergangenen Woche viele Interessenten aus der ganzen Bundesrepublik nach Leipzig. Über 160 Teilnehmer von Kunststoff-Verarbeitern, von Geräte-, Maschinen- und Technikherstellern, aus Forschung und Bildung sowie anderen Bereichen rund um die Kunststoffindustrie nahmen an der Veranstaltung teil und machten so den Mitteldeutschen Kunststofftag 2012 zu einem großen Erfolg.
Nach Einschätzung der Organisatoren vom Kunststoff-Zentrum in Leipzig (KuZ) lag die Zahl der Aussteller und Teilnehmer deutlich über den Erwartungen, zumal zahlreiche weitere Fachveranstaltungen in der Kunststoffbranche zeitgleich an anderen Orten stattfanden. Die Veranstaltung war getragen von einem lebhaften Interesse an den ausgewählten Themen rund um das große Gebiet des Spritzgießens. Teilnehmer, Referenten und Aussteller waren von der Atmosphäre, den vielen guten Gesprächen und den interessanten Vorträgen begeistert.
Das Konzept ging sehr gut auf, durch die weitgehen de Integration de r Ausstellung in den Vortragsbereich und die Organisation von fünf Stationen mit Technikvorführungen im KuZ für einen engen Kontakt zwischen de n Beteiligten zu sorgen. Die von den Veranstaltern beabsichtigte breite Kommunikation zwischen Teilnehmern, Referenten und Ausstellern kam bestens in Gang und wur de durch die E-Mobile von EnviaM und den Elektroroller des ICM sowie durch die tolle Abendveranstaltung im Da Capo, einem der interessantesten Event-Lokalitäten Leipzigs, auf besondere Art und Weise unterstützt. Der Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Holland trug sicher nicht wenig zur lockeren und entspannten Atmosphäre bei.
Fachlich wurden den Teilnehmern in 15 Vorträgen spannende Informationen und praxisorientierte Anregungen vermittelt. Inhaltlich reichte der Bogen von der Entwicklung und Perspektive der Technologieschwerpunkte in der Kunststoffindustrie über neue technologische Entwicklungen im Spritzgussbereich, bei Ultraschallanwendungen in der Fügetechnik bis hin zur Automatisierungstechnik. Die Aspekte technologisch realistischer Toleranzbestimmung spielten ebenso eine Rolle wie die Computertomografie in der Messtechnik. Bei werkstofflichen Fragen ging es um Spezialcompounds sowie das Recycling technischer Kunststoffe. Vorgestellt wurde auch ein neues Konzept zu Inline-Compoundierung. In den technologisch orientierten Vorträgen wurde deutlich, wie stark aktuelle Technologieentwicklungen an bestimmte Werkstoffkombinationen gekoppelt sind und umgekehrt. Erfreulich war, dass auch Kunststoffverarbeiter ihre Innovationskompetenz vorstellten. In einem Vortrag zu Fragen der Wirtschaftsspionage wurde deutlich gemacht, wie sich kleine und mittelständische Unternehmen vor ungeschütztem Know-how-Abfluss aus ihrem Unternehmen schützen können.
In der Ausstellung mit 36 Firmen wurden die neusten Entwicklungen der Mess- und Prüfgerätehersteller präsentiert. Leistungsstark vertreten waren auch die Normalienhersteller sowie die Anbieter von Temperierlösungen, Energierückgewinnungssystemen und Materialhandling/Sensoriklösungen. Interesse riefen auch die neusten Entwicklungen von Softwareprodukten hervor, die sowohl Simulationssoftware als auch ERP-Systeme betrafen. Darüber hinaus waren zahlreiche Anbieter verschiedener Dienstleistungen vertreten. Insgesamt trafen die Aussteller auf einen interessierten Teilnehmerkreis. Die Tagungsunterlagen können beim KuZ nachgefragt werden. Auf Wunsch werden sie gegen eine Schutzgebühr von 45 Euro zugeschickt.
Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Firmen, die die Veranstaltung mit finanziellen und materiellen Beiträgen unterstützten. Besonders hervorgehoben werden soll hierbei die Wirtschaftsförderung Sachsen.
Im Grußwort von Herrn Stuhldreher aus dem Referat für Technologiepolitik und Technologieförderung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst wurde die aktuelle Innovations- und Förderpolitik des Freistaates in Bezug auf Technologieentwicklungen dargestellt und die Veranstaltung als ein Beitrag gewürdigt, Innovationen und Entwicklungen auf dem Gebiet der Kunststofftechnik in Sachsen weiter voranzutreiben. Der Wirtschaftsbürgermeister der Stadt Leipzig, Herr Albrecht, betonte die Absicht der Stadt, technisch-technologische Forschungen und die Ansiedelung von Firmen auch in Zukunft weiter zu unterstützen. So trug die Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer dazu bei, die Verfahrenskombination Thermoplastspritzguss mit PUR-Reaktionstechnik am KuZ erfolgreich zu installieren.