
Die Erzeuger von Polystyrol haben in Europa einen schweren Stand. Die Wirtschaft lahmt seit Jahren, und die Nachfrage nach dem Material, das in Anwendungen für Verpackungen, Konsumgüter und den Bau zum Einsatz kommt, ist schwach. Versuche der PS-Produzenten, die Margen durch Anlagendrosselungen und eine damit verbundene Reduzierung des Angebots in den Griff zu kriegen, werden durch steigende Importe konterkariert.
Die Menge an Polystyrol, das in die EU-27 eingeführt wurde, legte im vergangenen Jahr laut Eurostat-Daten um 9,3 Prozent zu auf rund 149.420 t. Seit 2021 – dem Jahr nach der Corona-Pandemie – haben sich die Einfuhrmengen bis 2024 mehr als verdoppelt. Der Anstieg der Importe ist aber keinesfalls ein Anzeichen für ein Wachstum des Polystyrol-Markts in Europa. Vielmehr dürften die Einfuhren den hiesigen PS-Erzeugern im Wege stehen, die Produktion wieder etwas nach oben zu fahren. Denn seit dem zweiten Halbjahr 2022 haben europäische Erzeuger die Produktion massiv gedrosselt – zunächst wegen der hohen Energie- und Rohstoffkosten, dann wegen der extrem dünnen Nachfrage.