Engagement für die Styrolkunststoffe: Dr. Klaus Ries (Foto: BASF)
Wie es um die europäische Styrolindustrie bestellt ist und was die EU gegen die Deindustrialisierung tun muss, erklärt Dr. Klaus Ries, der seit mehr als zehn Jahren das Styrenics-Geschäft bei BASF (D-67056 Ludwigshafen) leitet und zugleich an der Spitze die Styrol-Sektorgruppe im Erzeugerverband Plastics Europe (Brüssel / Belgien) steht, im Interview mit Kunststoff Information (KI).
KI: Vor einiger Zeit haben Sie die Lage der Styrolindustrie in Europa als angespannt beschrieben. Wie ist die Situation heute?
Dr. Klaus Ries: Manche haben mir damals Pessimismus vorgeworfen. Aber die Realität hat meine düsteren Prognosen übertroffen – leider.
Woran liegt das?
Ries: Strukturelle Nachteile wie hohe Rohstoff- und Energiepreise, bürokratische Hürden und komplexe Vorschriften erschweren es den Unternehmen, auf den globalen Märkten zu bestehen.
Wie reagiert die EU auf diese Entwicklung?
Ries: Zumindest scheint die EU-Kommission den Ernst der Lage zu erkennen und will die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie wieder stärker in den Fokus rücken. Ob daraus konkrete Maßnahmen folgen, bleibt aber abzuwarten.