Fast schon so etwas wie Weihnachtsstimmung: Still ruht der Containerhafen, die Logistikbranche schnauft durch (Foto: Pexels, Tom Fisk)
Das Jahr 2022 wird als Jahr der Streiks in die Annalen der Logistik eingehen. Allerorten traten die Arbeiter in Ausstand: In Großbritannien streikten die Hafen- und die Bahnbediensteten, bei der Lufthansa die Piloten. Auch an den deutschen Seehäfen ging wochenlang streikbedingt nichts mehr, in Frankreich wurde der Sprit zur Mangelware, weil die Raffinerien nicht mehr raffinierten, und dass in den USA der Güterverkehr auf der Schiene zumindest bislang noch nicht zum Erliegen kam, ist nur dem Machtwort von Präsident Joe Biden zu verdanken. Sogar im fernen Südkorea wurde in diesem Jahr tüchtig gestreikt: Der monatelange Ausstand der Brummifahrer sorgte dafür, dass der Volkswirtschaft im fernen Asien ein Schaden in Milliardenhöhe entstand.
Apropos Fernost: Ein Hin und Her in China hat auch in diesem Jahr wieder gehörig die Geschicke der Logistikbranche bestimmt. Erst wurde der Hafen von Shanghai komplett geschlossen, was rund um die Welt für Chaos in den Abfertigungen und beim Warentransport sorgte. Dann fiel der Lockdown, und Hunderttausende von Container machten sich auf einen Schlag auf den Weg. Die Folge: wieder Chaos. Jeder zehnte Container steckte im Stau. Mittlerweile ist es wieder etwas ruhiger geworden, so dass sogar manche frohe Kunde ihre Runde machen kann. Beispiel gefällig? Im kommenden Jahr werden die weltweiten Kapazitäten für den Transport von Flüssigerdgas (LNG, dem Ersatz für russisches Erdgas) deutlich erweitert. 41 neue Flüssiggastanker sollen ihren Dienst aufnehmen. Das entspricht einem Kapazitätswachstum von 7 Prozent.